Nepenthes X hookeriana ist ein Naturhybrid aus Nepenthes rafflesiana und Nepenthes ampullaria. Sie wächst in Borneo , Singapur, auf der Halbinsel Malaysia und auf der indonesischen Insel Sumatra in Höhenlagen von 0-1000 m. Es werden hellgrüne Kannen mit mehr oder wenig stark ausgeprägten rötlichen Flecken augebildet. Je nach Ausprägung der Merkmale der Eltern ist eine Unterscheidung zu Nepenthes ampullaria recht schwer. - käme meine Pflanze nicht aus dem Baumarkt, hielte ich sie für eine Nepenthes ampullaria.
Nepenthes x hookeriana ist als Tieflandnepenthes eine einfach zu kultivierende Einstiegspflanze. Sie hat relativ kleine, fast kugelförmige Kannen (bis 10 cm Höhe und 7 cm Durchmesser) und weist keinen Kannen-Dimorphismus auf. Das Peristom ist relativ breit, der schmale Kannendeckel steht (für Kannenpflanzen ganz untypisch) senkrecht in die Höhe und teils gar nach Hinten weg. Dies ist ein Hinweis auf eine besondere Art der Ernährung (s.U.) Die zwei Flügelleisten sind bis zu zwei Zentimeter lang.
| Nepenthes x hookeriana  |
Die Form der Kannen bleibt übrigens bei allen Varietäten unverändert – die Farbgebung kann jedoch sehr unterschiedlich ausfallen. Die Varietät "typical" wird je nach Zeichnung der Kannen zusätzlich in verschiedene Formen eingeteilt. So gibt es z.B. die
- "green" - grüne Form
- "straits" - mit streifenförmigem Muster
- "spottet" - die gepunkte Form oder
- "Cantley's Red" - die ganz rote Form
Die Lebensdauer der Kannen ist übrigens relativ hoch.
 | Ernährung: Interessant ist die Ernährungsweise der Pflanze, die sich von den meisten Arten der Gattung unterscheidet: Nur der kleinste Teil besteht aus Insekten, der größere Teil aus Teilen, die von oben herabfallen. Hierzu gehören kleine Tiere, Kot von Tieren und Vögeln, sowie herabfallende Pflanzenteile. Das ist auch der Grund, warum das Operculum nicht wie bei anderen Nepenthes die Kanne bedeckt. Nepenthes x hookeriana scheint auch keine Gleitzone zu besitzen (Beutetiere können bei mir die Innenwände der Kanne emporklettern) und nutzt zur Verdauung Bakterien. Meines Wissens kann sie keine eigenen Enzme bilden. |
Kultur:
Da die Pflanze eine echte Tieflandnepenthes ist, ist die Kultur relativ einfach. Sie ist daher für den etwas fortgeschritteren Fleischi-Liebhaber eine gute Einstiegspflanze. Der einzige Nachteil dieser Pflanze ist die Vorliebe für das Klettern und die enorme Größe. Aufgrund der großen Bodenrosette ist ein großer Topf empfehlenswert. Ich habe sie direkt in mein Nepenthes Terrarium eingepflanzt, das bald ihr allein gehören wird... Nepenthes x hookeriana mag es das ganze Jahr über gut warm – 23-35°C gelten als optimaler Bereich. Die Luftfeuchtigkeit sollte permanent über 75% sein, bei höherer Luftfeuchtigkeit wächst die Pflanze allerdings etwas besser. Vor direktem, starken Sonnenlicht ist die Pflanze zu schützen, dennoch mag sie es eher hell. Als Substrat wird oft reines Sphagnum empfohlen, ich kultiviere meine Pflanze im Tropenterrarium an der zum Fenster abgeneigten Seite bei einer LF von 80-90% in einem Torf Sand Gemisch von etwa 7:3.
